Ein Landwirt faehrt mit seinem Traktor ueber ein gruenes Feld und duengt mit Pestiziden. 2 min
Audio: Müssen Landwirte Imker vor einem Glyphosateinsatz informieren? Bildrechte: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
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MDR AKTUELL beantwortet die Hörerfrage

MDR AKTUELL Fr 23.05.2025 06:21Uhr 02:14 min

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Pestizide in der Landwirtschaft Müssen Landwirte Imker vor einem Glyphosateinsatz informieren?

23. Mai 2025, 07:18 Uhr

Das Unkrautmittel Glyphosat ist schon lange umstritten. Die Ampel-Regierung wollte den Einsatz in Deutschland verbieten, scheiterte aber mit dem Vorhaben. In der Landwirtschaft wird Glyphosat nach wie vor eingesetzt, obwohl Wissenschaftler vor Risiken warnen. Ein MDR-Hörer aus Torgau fragt ob es rechtlich möglich wäre, dass etwa Imker etwa eine Woche vor dem Glyphosateinsatz informiert werden müssen.

Der Einsatz von Pestiziden sei ein großes Problem für Bestäuber wie Bienen, sagt Felix Ekardt, Vorsitzender vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Sachsen. Die Forschung zeige, dass die Artenvielfalt darunter leide. Der Vorschlag des Hörers geht Ekardt nicht weit genug: "Wenn man jetzt den Pestizideinsatz reduzieren will, ist es eine sehr milde Idee, das nur ankündigen zu lassen, weil das Grundproblem ist nicht so sehr die Ankündigung allein, sondern dass wir überhaupt diese Mengen an Pestiziden einsetzen."

Pflanzenschutzgeraet auf einem Feld bei Görlitz 3 min
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Bisher nahm man an, dass Glyphosat eher indirekte Auswirkungen auf Insekten hat, weil es ihnen den Lebensraum nimmt. Aber das Pestizid kann sie offenbar doch schädigen - über einen Umweg.

MDR KULTUR - Das Radio Mo 10.05.2021 18:16Uhr 03:06 min

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Kommunikation oft schon da

Den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, dafür wirbt auch Michael Hardt. Er ist Vorsitzender des Landesverbands sächsischer Imker. Landwirte zu verpflichten, den Einsatz von Glyphosat eine Woche im Voraus anzukündigen, hält er aber nicht für notwendig. Das sei vielerorts ohnehin schon gelebte Praxis: "Es ist durchaus üblich, wenn das Verhältnis nicht gestört ist, dass die Landwirte und die Imker miteinander reden. Also ich habe meine Bienen auch an einem Feld stehen und der Landwirt ruft mich normalerweise an, wenn er irgendwelche Spritzmaßnahmen macht."

Das gibt ihm die Möglichkeit, die Bienen mit entsprechenden Maßnahmen zu schützen. In der Regel würden die Tiere, während das Glyphosat gespritzt wird, nicht aus dem Bienenstock gelassen, erklärt Hardt. Damit das funktionieren kann, braucht es aber eben die Absprachen.

Freiwillige Absprachen in Sachsen bereits seit Jahren

In Sachsen wurde bereits 2014 im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft eine entsprechende Partnerschaft zwischen Imkern und Landwirten geschlossen. Die hält auch Andreas Jahnel vom Sächsischen Landesbauernverband für ausreichend. Er betont, dass der Einsatz von Glyphosat ohnehin stark reglementiert sei und das Mittel von Landwirten im Freistaat nicht mehr so stark genutzt werde. Eine rechtlich verpflichtende Ankündigungsfrist für Landwirte lehnt er ab:

"Es gehört zur guten landwirtschaftlichen Praxis dazu und da sollte nicht noch ein zusätzlicher bürokratischer Aufwand kommen in Form einer Verordnung, wo es dann vielleicht irgendwelche Fristen gibt. Wenn die nicht eingehalten worden sind, gibt es wieder Probleme. Das bringt nichts und hilft niemandem."

Ministerium verweist auf bürokratischen Aufwand

Auch das sächsische Landwirtschaftsministerium spricht sich aus den genannten Gründen gegen den Vorschlag aus. Wie es auf Anfrage von MDR AKTUELL aus dem Ministerium heißt, würde nicht nur den Landwirten, sondern auch der Verwaltung ein erheblicher bürokratischer Mehraufwand entstehen, um die Einhaltung der Ankündigungsfrist zu überwachen. Zudem sei der Vorschlag auf Landesebene rechtlich gar nicht umsetzbar. Denn, so etwas anzuordnen, liegt dem Ministerium zufolge im Aufgabenbereich des Bundes.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. Mai 2025 | 06:21 Uhr

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