Gesetzliche Krankenkassen DAK-Report: Ausgaben für Arzneimittel enorm gestiegen
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16. Mai 2025, 13:42 Uhr
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel sind in den vergangenen fünf Jahren um 34 Prozent gestiegen. Das zeigt der neue DAK-Report zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes. Dem Report zufolge sind ein Preistreiber Medikamente, die durch Patente geschützt sind.
- Patente machen Medikamente teurer – diese gelten oft sogar für 20 Jahre.
- Die Autoren des DAK-Reports fordern: Es braucht eine überarbeitete Definition von Innovation und neue Vergütungsmodelle.
Patentgeschützte Medikamente sind oft teurer, weil die Hersteller während der Patentlaufzeit das exklusive Recht haben, das Medikament zu verkaufen. Es gibt keine sogenannten generischen Nachahmer – diese würden normalerweise die Preise senken. Die hohen Einstiegspreise werden oft damit begründet, dass spezielle Medikamente nur für eine kleine Patientengruppe entwickelt wurden.
Patente gelten für etwa 20 Jahre
Der DAK-Report sieht allerdings eine "sukzessive Indikationserweiterung". Das bedeutet, dass medizinische Behandlungen oder Verfahren auf neue Anwendungsbereiche ausgeweitet werden.
Das Patent auf die teuren Medikamente gilt dann aber immer noch – und die Hersteller können ihre Produkte weiter zu den hohen Preisen verkaufen. In der Regel gilt ein Patent auf Medikamente übrigens für etwa 20 Jahre ab dem Anmeldedatum.
Report: Neue Definition von Innovation
Die Autoren des Gesundheitsreports kritisieren unter anderem, dass es bei den forschungsintensiven Indikationen kaum Mittel zur Begrenzung der Preise gibt. Die Politik müsse darüber nachdenken, den Begriff der Innovation neu zu definieren. Denn: nicht alles, was neu sei, sei auch eine Innovation. Die DAK fordert daher, regelmäßig zu überprüfen, ob der Preis früherer Nutzenbewertungen von Arzneimitteln nach fünf, zehn oder fünfzehn Jahren noch gerechtfertigt sei.
Auch die sogenannten Pay-for-Performance-Modelle sollten überprüft werden. Also Vergütungsmodelle, bei denen die Bezahlung für medizinische Leistungen oder Therapien an den tatsächlichen Behandlungserfolg gekoppelt ist. Das bedeutet, dass Ärzte, Kliniken oder Pharmaunternehmen nur dann eine volle Vergütung erhalten, wenn bestimmte vorher festgelegte Ergebnisse erreicht werden.
Außerdem wird auch eine Anpassung der Selbstbeteiligungen ins Spiel gebracht.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Mai 2025 | 14:21 Uhr