
Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 Fünf Gründe, die Mockumentary "Kosmos Chemnitz" zu schauen
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15. Mai 2025, 16:42 Uhr
Karl Marx im Raumanzug strandet in Chemnitz. So beginnt die skurrile Mockumentary, die die Kulturhauptstadt 2025 mal anders porträtiert. Zwischen Fiktion, echten Begegnungen mit Kulturschaffenden und Rückblicken in Chemnitz jüngste Vergangenheit entfaltet sich eine spacige Reise durch eine Stadt im Wandel. "Kosmos Chemnitz" ist eine schräge, spannende Entdeckungstour für alle, die Chemnitz neu kennenlernen wollen.
1. Skurrile Space-Odyssee
Der Kosmonaut KM-2, ein Wiedergänger des Philosophen und Mit-Erfinder des Kommunismus Karl Marx, startet 1968 mit seiner Rakete ins Weltall. Unerwartet landet er aber im Chemnitz des Jahres 2025. Systemabsturz. Aus dem verwirrten Blickwinkel eines unfreiwillig Zeitreisenden lernen wir das heutige Chemnitz kennen.
Auf der Suche nach dem nächsten Weltraumbahnhof trifft der Kosmonaut Chemnitzer Kulturschaffende, wie die Band Power Plush oder Regisseurin Gabi Reinhardt und entdeckt Orte, wie das Atomino oder den Garagenhof Chemnitz. Auf seiner Mission lernt er eine Stadt kennen, die selbst einen Systemabsturz überwinden musste. Eine Stadt voller Widersprüche und Überraschungen.
2. Cringe mit Charme
"Kosmos Chemnitz" ist eine Mockumentary, die selbstironisch und leichtfüßig ein umfangreiches Bild der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner zeichnet. Der fiktionale Hauptcharakter Kosmonaut KM-2 trifft auf echte Chemnitzerinnen und Chemnitzer. Es entstehen Irritationen mit Augenzwinkern.
Zum Beispiel als Karl Marx in voller Kosmonauten-Montur einen Passanten fragt, ob das der Mond sei und wo er die nächste Raumstation finde. "Müsste man googeln", antwortet der Passant. Es ist eindeutig: Der seltsame Tourist im Raumanzug ist nicht von hier.
Das klingt alles ein bisschen albern? Bei aller skurrilen Fiktion erzählt die Mockumentary aber faktenbasiert und auf einzigartige Weise die Geschichte von Chemnitz.
3. Ehrliches Porträt einer Stadt
Zukunft geht nicht ohne Vergangenheit: Deshalb taucht die Doku immer wieder in Originalaufnahmen aus Chemnitz zu DDR-Zeiten ab, die eine Verbindung zum heutigen Chemnitz herstellen. Die damalige Karl-Marx-Stadt sollte zu einer sozialistischen Muster-Großstadt werden. Deshalb wurde das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Stadtzentrum nach sozialistischen Ideen wieder aufgebaut und es entstanden neue, damals moderne Wohngebiete. All das zeigt sich noch im heutigen Stadtbild und macht einen Teil des Charakters von Chemnitz aus: zweckmäßige Plattenbauten, breite Straßen, das riesige Karl-Marx-Monument ...
4. Popkulturstadt Chemnitz
Die Doku legt ein Augenmerk auf die aufstrebende Chemnitzer Popkultur-Szene. In der Unterwelt stößt der spacige Besucher KM-2 auf die "Bazillenröhre", wo Kraftklub ihr legendäres Video zu "Schüsse in die Luft" gedreht hat. Er lernt das Kosmos-Festival kennen, das sich als Gegenbewegung zu den rechten Ausschreitungen in der Stadt etabliert hat und erfährt von Maria Costantino und Anja Jurleit von der Band Power Plush, wo es in Chemnitz richtig abgeht.
5. Überrascht selbst Chemnitzerinnen und Chemnitzer
Wussten Sie, dass es in Chemnitz ein Theaterstück gibt, das man sich in einem fahrenden Bus anschauen kann? Oder dass in der Tiefgarage Theaterplatz ein 14 Meter langer Wal gestrandet ist? Nein? Dann ist das wohl Ihr Zeichen dafür, die Doku zu schauen und sich Chemnitz gemeinsam mit dem eigenartigen Besucher aus dem Weltall neu zu erschließen.
Informationen zum Film (zum Ausklappen)
"Kosmos Chemnitz"
Realtime-Mockumentary zum Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2025
Eine Produktion von MDR und ARD KULTUR
Dauer: 45 Minuten
Bis zum 9. Mai 2026 in der ARD Mediathek verfügbar.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 15. Mai 2025 | 22:40 Uhr