Fußball | 3. Liga Cottbus-Trainer Wollitz stinksauer auf Krauß nach Hansa-Unterschrift
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09. Mai 2025, 08:30 Uhr
Vor dem brisanten Ostderby unterschreibt Maximilian Krauß bei Hansa Rostock. Daraufhin suspendiert Energie Cottbus den Offensivmann. FCE-Trainer Pele Wollitz lässt seinem Unmut freien Lauf. Krauß reagiert "geschockt".
Mega-Knall bei Energie Cottbus vor dem prestigeträchtigen und auch sportlich bedeutenden Ostderby am Samstag (10. Mai) gegen Hansa Rostock: Offensiv-Künstler Maximilian Krauß ist bis zum Saisonende suspendiert worden. Der Grund: Stürmer Krauß unterschrieb ausgerechnet wenige Tage vor dem direkten Aufeinandertreffen um den Relegationsplatz einen Vertrag bei den noch um den Aufstiegsrelegationsplatz konkurrierenden Ostseestädtern.
Wollitz: "Zeitpunkt ist respektlos"
"Ich finde den Zeitpunkt respektlos gegenüber dem Arbeitgeber Cottbus und respektlos gegenüber den Mitspielern", machte Energie-Trainer Claus-Peter Wollitz seinem Ärger am Donnerstag (8. Mai) auf der Spieltags-Pressekonferenz Luft.
Wollitz habe am Mittwoch das persönliche Gespräch mit Krauß gesucht. Dabei habe der 28-Jährige den Wechsel bestätigt und zugegeben, am Montag unterschrieben zu haben. Krauß sei sich mit Hansa aber schon länger einig gewesen, erzählte Wollitz, der einen Wechsel "absolut legitim findet", aber eben nicht den Zeitpunkt und die Art und Weise. Dabei sei auch viel Vertrauen über Bord gegangen.
"Alternativlose" Suspendierung
Die Suspendierung sei "alternativlos", erklärte Wollitz und machte klar: "Der Verein steht über allem." Der Trainer gab unverhüllt Details preis, die den Verdacht erhärten, dass Krauß nicht mehr den vollen Fokus auf Energie Cottbus hatte.
"Bis zum 24. Spieltag hatte er außergewöhnlich gute Daten und sechs von acht Toren als Wechselspieler erzielt. Wir haben ihn auf ein anderes Niveau gebracht und in ein anderes Regal gehoben. Er war der beste Wechselspieler der 3. Liga", so Wollitz. Danach folgte ein Leistungseinbruch.
Absichtliche Gelbsperre wegen Geburtstag der Mutter?
Wollitz zählte unter anderem das Spiel gegen Unterhaching auf, in dem Krauß, der zwischen 34 und 35 km/h sprinten kann, nachweislich nur auf 29 km/h kam. Seit März hat er keinen Treffer mehr erzielt, das spräche Bände. Auch die "sinnlose" (Wollitz) Gelbe Karte gegen Verl wirft im Nachhinein Fragen auf. Krauß war gesperrt, als die Mannschaft zum VfB Stuttgart II reiste, angeblich hatte an diesem Wochenende seine Mutter Geburtstag.
Volle Prämie auch als Wechselspieler
Was Wollitz wohl besonders ärgert: Cottbus war immer für Krauß da. Als er einen schweren Unfall hatte und sich mit dem Auto überschlug, standen ihm Wollitz und Präsident Sebastian Lemke zur Seite, Lemke organisierte ein neues Fahrzeug. Auch die Regel, dass Wechselspieler keine 100 Prozent Siegprämie bekommen, galt für Krauß nicht. Der "Edel-Joker" bekam sie, "aus tiefster Überzeugung, Wertschätzung und Anerkennung hat die Mannschaft das getragen", so Wollitz, der Krauß mit Nils Petersen verglich.
Der gebürtige Wernigeröder schaffte es einst als Joker zum Bundesliga-Star und in die Nationalmannschaft. Auch Krauß weckte mit seinen Qualitäten als Wechsler das Interesse. Laut Wollitz klopften auch zwei Zweitligisten an und erkundigten sich, wie Krauß die Einwechselrolle annimmt. Vermutlich hofften sie auf Petersen 2.0.
Krauß lehnt Angebot von Energie ab
Logisch, dass auch Cottbus dem Stürmer, der im Winter 2024 von Carl Zeiss Jena zu den Lausitzern gewechselt war, ein Angebot vorlegte. Das war im Januar. Krauß lehnte ab. Cottbus konnte die Forderungen des Spielers nicht erfüllen, obwohl das Vertragsangebot laut Wollitz "über den eigentlichen Verhältnissen und Möglichkeiten" lag.
Das Gegenangebot – also das von Hansa – habe in keinster Weise die Möglichkeiten von Cottbus widergespiegelt, darauf habe es keine weiteren Gespräche mehr gegeben. Krauß wechselt ablösefrei, aber nicht geräuschlos.
Krauß: "Haltlose Aussagen"
Auch pikant: Während Wollitz den Rauswurf von Krauß der Mannschaft laut eigener Aussage am Mittwochmorgen mitgeteilt habe, tauchte das Thema in den Medien auf. Wer hat geplaudert? "Aus dem Kreis der Mannschaft kann es keiner gewesen sein. Ich glaube nicht, dass einer bei meinem einstündigen Referat das Handy gezückt und schreibt. Das kann auch nur aus dem Umfeld des Spielers gekommen sein, denn die anderen waren in der Kabine", so Wollitz. Auch genau aus diesem Grund sei die Entscheidung richtig und nachvollziehbar.'
Und Krauß selbst? Der 28-Jährige unterstrich am Freitag (9. Mai) in der Lausitzer Rundschau (€): "Ich bin geschockt über die haltlosen Aussagen meines Trainers. Danke an die Energie-Fans für die außergewöhnliche Unterstützung in den letzten 15 Monaten."
SpiO
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SPORT IM OSTEN | 10. Mai 2025 | 16:00 Uhr
fossizweifor1903 Gestern
Also , um korrekt zu sein, in deinem Wort -schreibweise- sind gleich zwei Fehler drin und es sind keine Tippfehler. Erstens wird es groß geschrieben und zweitens nicht mit ß. Setzen , Sechs !!
The_Duran Gestern
Er spielt für Geld und ist auf seine "Karriere" fokussiert. Wenn die Vereine Glück haben, können diese Individuen sogar Fußball spielen.
Krauß bringt Leistung, ihm ist aber völlig egal wessen Trikot er trägt.
Unvsu Gestern
Da hat der Krauß den Wollitz mit den eigenen Waffen geschlagen. Wie war das wo er ihn Jena weg geholt hat oder als Wollitz nach Magdedorf gegangen ist?
Sport frei